Liebeserklärung

an den Vereinssport – und insbesondere an den TVL

Sport vereint uns
Sport vereint uns

Hinter unserem Verein liegen schwere Zeiten. Das meiste dessen, was den Sport im Verein ausmacht, war in den letzten eineinhalb Jahren nicht oder nur sehr eingeschränkt möglich. Dank zunehmendem Impfschutz nähern wir uns wieder einem „normalen“ Leben an. Umso wichtiger ist es, dass sich die Vereine mit ihren Angeboten jetzt eindrucksvoll zurückmelden und einmal mehr die vielen positiven Seiten des Vereinssports aufzeigen.

Corona macht dick!

Nach der Zeit der Einschränkungen sehnen wir uns nach Gemeinschaft und nach einem Gefühl der Zugehörigkeit und des Zusammenhalts. Sozialer Austausch findet wieder statt. Neulich am Arbeitsplatz: „Habt ihr auch zugenommen während Corona?“ Susanne: „Ja, frag nicht, wie viel. Ich muss unbedingt wieder Sport machen.“ Thomas: „Was macht ihr denn?“ Jens: „Also, ich geh jeden Morgen laufen.“ Susanne und Thomas schauen sich an. Pia: „Ich bin im Turnverein in meinem Ort, da mache ich zweimal die Woche Sport.“ Susanne: „Im Verein? Ist das nicht total spießig?“ Peter: „Im Umkreis gibt es doch so viele Fitnesscenter, da ist man viel flexibler, und die haben ganz viele neue Geräte.“ Pia: „Wie viele Leute kennst du denn, die regelmäßig ins Fitti gehen?“ Peter: „Hmmm… der Frank war mal bei dem an der Ecke angemeldet, die Doro glaube ich geht in dieses Frauenstudio, und… äh…“

Wer kennt sie nicht, die Franks und Doros? Warum wollen wir im Turnverein Sport machen? Was ist der Unterschied zum Fitnesscenter? Ich kenne viele Leute, die sich im Fitnesscenter anmelden, aber zumindest nach der ersten euphorischen Phase der Selbstoptimierung sich nur noch selten, in vielen Fällen gar nicht mehr dorthin begeben.

Sporteln in der Gemeinschaft verpflichtet

Im Verein bin ich tatsächlich nicht flexibel in dem, was ich wann machen kann. Aber das schafft auch wiederum eine gewisse Verbindlichkeit, und schiebt dem „Morgen kann ich ja auch hingehen, heute ist es zu heiß/zu spät/ich habe so viel gegessen/ich muss noch einkaufen“ einen Riegel vor.

Die zweite Verbindlichkeit ergibt sich durch das Miteinander in der Sportgruppe, denn man fühlt sich den anderen gegenüber verpflichtet: „Wenn ich nicht hingehe, und vielleicht Paul und Katja auch nicht kommen, dann hat Übungsleiterin Thea sich viel Vorbereitungsarbeit für wenig Teilnehmer gemacht.“ Außerdem entstehen mit der Zeit Freundschaften und man freut sich, in seiner Übungsstunde die Mitturnerinnen und -turner zu treffen. Ja, ich glaube, es ist für viele Menschen einfacher in einem Verein regelmäßig Sport zu treiben als allein oder im Fitnessstudio.

Sport schafft soziale Kontakte

Wer sich viel bewegt, hat mehr soziale Kontakte. In einer Studie wurde ermittelt, das jene Personen, die an einem Tag sportlich aktiv waren, hatten auch mehr Kontakte zu ihren Freunden und konnten ihre Tagesziele eher erreichen. Diese Erkenntnisse könnten auch eine Rolle in der Behandlung von depressiven Patienten spielen. Gerade weil Depressionen dazu führen, sich von der Außenwelt abzuschotten, könnte Bewegung in der Natur eine Möglichkeit sein, die Symptome zu lindern.

Sport vereint uns – Verein braucht Ehrenamt

Die zweite Lanze für den Vereinssport ist der soziale Aspekt. Ein Fitnessstudio kann sich nicht jeder leisten, der Mitgliedsbeitrag im Verein ist wesentlich günstiger (dafür ist gelegentliche Mithilfe notwendig und erwünscht). Fitnessstudios bieten auch nicht für alle Altersgruppen Angebote an, insbesondere im Kinder- und Jugendsport. Deshalb sind auch heute Sportvereine wichtig, um ein breites Sportangebot für jede Altersgruppe anzubieten. Wir wollen „gemeinsam mehr bewegen“ und dafür brauchen wir gerade nach der Corona-Pandemie wieder engagierte Mitglieder.