Drei, zwei, eins, los … dem kalten Wetter zum Trotz.
Die Stimme des Kommentators schallte am 5. Mai 2019 durch das Rosenbad in Fulda. Schnell sprangen die Schwimmer ins Wasser und begannen ihre ersten Bahnen zu ziehen. „Hopp, hopp, hopp,“ riefen die Zuschauer und feuerten ihre Familienmitglieder und Bekannte vom Beckenrand aus an.
Zu ihnen gehörte auch unsere TVL-Triathletin Katja Gomoluch. Um Punkt 9.30 Uhr bei Sonnenschein aber eiskalten 6 Grad Celsius wurde mit dem Schwimmen, als erste Disziplin, gestartet. Für Katja stand diesmal die olympische Distanz mit 1000 Meter Schwimmen, 42 Kilometer Radfahren und 9,5 Kilometer Laufen durch das Herz der Barockstadt Kassel auf dem Programm.
Triathlon stand auf der Kippe
Angesichts der Schneefälle und des Temperatursturzes trafen sich am Samstag die Wettkampforganisatoren mit Behördenvertretern, um zu diskutieren, ob die Veranstaltung durchgeführt werden konnte. Bei vereisten Straßen auch am Sonntag hätte schließlich mindestens das Radfahren abgesagt werden müssen. Schließlich wurde grünes Licht gegeben.
„Nicht leicht gemacht“ hätten sich die ausrichtenden Wasserfreunde Fulda die Entscheidung gemacht, aber letztlich sei es die richtige gewesen. Das sah auch der überwiegende Teil der Athleten so. Für Katja klappte das Schwimmen diesmal super – und viel besser als noch in Wiesbaden.
Nach knapp 18 Minuten ging es in die erste Wechselzone. Neoprenanzug runter, der wegen der niedrigen Temperaturen beim Schwimmen diesmal erlaubt war, Fahrradjacke – ausnahmsweise – an, Socken und Buff-Tuch an. Handschuhe – Mist – im Rucksack vergessen, für Knielinge war keine Zeit mehr übrig.
Das Radfahren bei der Kälte und dem Kopfsteinpflaster – ohne Handschuhe – entwickelte sich zur Qual. Erstmals wurde auf einer vollgesperrten Strecke gefahren. Es ging hinaus nach Giesel und zurück. 420 Höhenmeter waren auf der 42 Kilometer langen Strecke zu überwinden.
In der zweiten Wechselzone hieß es wieder ausziehen, mittlerweile war das Thermometer auf gefühlte „frühsommerliche“ 9 Grad geklettert.
Es folgten 4 Runden Laufen durch die Altstadt von Fulda. Auch hier überall Kopfsteinpflaster – das zerrte an den letzten Kraftreserven.
Ob der eisigen Kälte hatten doch viele Athleten, vor allem die Spitzenathleten, abgesagt. Statt der gemeldeten 700 waren es „nur“ 500 Athleten, die sich den Strapazen stellten.
Das sportliche Niveau war aber trotzdem richtig gut, was sich an den Zeiten ablesen ließ. Für den einen oder anderen Athleten bot sich somit die Chance, in der Wertung ein paar Plätze nach oben und teils sogar aufs Podest zu klettern.
Als erste Frau über die Olympische Distanz setzte sich Anna-Lena Klee durch. Sie erreichte das Ziel nach 2:20:12 Stunden. Beste Osthessin wurde Christine Ehring als achte Frau und Gesamt-79 in 2:39:19 Stunden. Für Katja Gomoluch läutete die Zielglocke nach 2:40:57 in einer sehr guten Zeit. Sie stand auf dem Treppchen in der Altersklassenwertung auf den 3. Platz. In der Gesamtwertung belegte sie bei den weiblichen Starterinnen den 9. Platz.
„Das Rennen war anstrengend – aber das Ergebnis ist richtig, richtig super“, stellte Katja am Ziel zufrieden fest. „Stadt, Stimmung und Organisation waren toll, aber für Party im Zieleinlauf war es leider einfach zu kalt.“
Wir gratulieren Katja zu diesem hervorragenden Ergebnis. Wie wir erfahren durften, wird Katja ab sofort in ihrem Team mit dem Nickname „Icebreacker“ gerufen!
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